Flamenco

 "Flamenco ist eine sehr emotionale und doch strenge Kunstform und zugleich eine Lebenseinstellung. Flamenco bedeutet Spontanität, Improvisation in der Musik und im Lebensstil.

 

Im "Jetzt" leben. Sich nicht aufgeben, trotz stärkster Bedrängnis.

Mit dem Ventil der Musik und des Tanzes, seelische und körperliche Not überwinden, ohne Aggression.

 

Das Schicksal wird akzeptiert, aus jeder Situation das beste gemacht,

sei es noch so wenig - und das alles mit ausgeprägter Lebensfreude

und starkem Lebenswillen." (Gerhard Graf-Martinez)

 

 

 

Beim Flamenco gibt es unzählig viele "Palos" (Stile). Sie unterscheiden sich in Takt, Rhythmus und Stimmung und werden daher zu unterschiedlichen Anlässen getanzt. Hier eine Auswahl an Flamencoarten:

 

  • Alegrías: fröhlicher und heiterer Tanz aus Cádiz mit einem 12er Rythmus
  • Bulerías bedeutet Spaß und Witz mit einem schnellen mitreißenden Rythmus (im alternierenden 6/8,3/4-Takt)
  • Fandangos im 3/4- oder 6/8-Takt, häufig mit Kastagnettenbegleitung
  • Farruca eine sehr energische Form, oft spektakulär, früher nur von Männern getanzt, wird auch von Tänzerinnen mit Hosen getanzt
  • Garrotín ursprünglich aus Galizien stammende Melodie, wird oft mit einem Hut getanzt
  • Granaina ein Flamencostil aus Granada mit einem 3/4 Takt
  • Guajiras wird häufig mit einem Fächer getanzt
  • Malagueñas hat sich aus den folkloristischen Fandangos de Málaga entwickelt
  • Rumba wurde aus dem Fandango weiterentwickelt und wird sehr schnell gespielt/getanzt
  • Sevillanas sie stammen aus Sevilla und werden vor allem bei Festen getanzt. Die Sevillana ist einer der wenigen Stile im Flamenco, welcher mit Kastagnetten getanzt wird
  • Seguiriyas dramatischer Gesang oft wird der Tod besungen. Mit der Soleares die älteste und ursprünglichste Form des cante jondo (Gesang), sie hat einen 12er Takt und besitzt den schwierigsten Rhythmus aller Flamencogattungen 
  • Soleares, Soleá ist eine melancholische und ausdrucksstarke Tanzform mit einem majestätischen Rythmus. Die Soleá ist etwas schneller als die Soleares
  • Tanguillos ist rythmisch sehr anspruchsvoll, da er einen triolisch aufgelösten 3/4-Takt mit diversen Tempiwechseln besitzt
  • Tangos sind fröhlich und festliche Tänze, eine sehr alte 4/4-Form mit einem einprägsamen Rhythmus
  • Tientos haben sich aus dem Tangos entwickelt, haben ebenfalls einen 4er Takt, sind jedoch langsamer, ernster und trauriger als die Tangos